Wirfuerbio – Kampagne gegen Plastik in der Bio-Tonne
In Mikroplastik zerfallen, können die Tüten nicht mehr aus dem Kompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in unsere Nahrungskette. Studien haben ergeben, dass sich einer Tonne Kompost bis zu 440.000 Mikroplastikpartikel befinden können. Die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind noch nicht abschließend geklärt.
Die Kampagne informiert auch über kompostierbare Plastiktüten, die vermehrt im Handel angeboten werden. Auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil „Erdöl“ enthalten, der sich zwar zersetzt, der aber innerhalb des Produktionsprozesses unserer Anlagen nicht vollständig biologisch abgebaut wird.
Diese Tüten erfüllen die Euro-Norm, wenn sich nach 12 Wochen 90% der Tüte in Teile zersetzt hat, die kleiner als 2 Millimeter sind und wenn nach 6 Monaten 90% der Tüte biologisch abgebaut sind. Diese Zeiten überschreiten aber deutlich die Produktionszeiten in der Kompostierungsanlagen. In der Sortierung im Vorfeld der Kompostierung sind diese Tüten außerdem nicht von konventionellen Plastiktüten zu unterscheiden.
Dabei gibt es genug Alternativen. Das Bio-Tönnchen kannzum Beispiel auch mit Zeitungspapier ausgelegt werden, auch Kartoffelschalen oder Spargel-Schälreste können in Haushaltspapier oder Zeitungen eingewickelt werden. Viele Haushalte verzichten ganz auf zusätzliche Verpackungen und sammeln die Bioabfälle aus dem Küchenbereich in Schalen, die dann direkt in die Bio-Tonne entleert werden.
Mit ihrer ersten gemeinsamen Kampagne wollen die kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmen Millionen Menschen in Norddeutschland erreichen. In allen beteiligten Landkreisen wird bis zum Winter für „sauberen Biomüll“ geworben – mit Radiospots, auf Plakaten, in Flyern, mit Mailings und mit Tonnenaufklebern.